Donnerstag, 3. November 2011

in Binningen 2.11. und Treis-Karden 3.11.2011

nachdem heute auf der bürgerversammlung in treis-karden nach dem der reform zugrundeliegenden gesetz gefragt wurde, hier der link zum gesetzestext auf der seite des ministeriums (es wird ein PDF geöffnet).

gestern abend war ich in binningen auf der versammlung der eifeler bürger und heute in treis-karden. es war mir einfach wichtig, auch aus den anderen regionen ein stimmungsbild zu erhalten. 
und nicht erst seit gestern zweifele ich die relevanz der zahlen an, die uns der gutachter erzählt.
nicht, daß der gutachter falsche zahlen ermittelt und errechnet hätte, nein, diese werte spiegeln die vergangenheit wider, eine vergangenheit, die es so nicht weiter geben wird.

alles wird anders, mithin auch die zahlen:
die eifeler streben mit macht nach kaisersesch, würde ich auch wollen, wenn ich dort lebte.
im vergleich mit cochem ist kaisersesch wirtschaftlich die weitaus bessere alternative. es passt alles viel besser - in cochem wird mit tourismus geld gemacht, in der eifel läuft das tourismusgeschäft eher nebenher. da ist der wirtschaftsmotor A48 viel kräftiger.

das gilt so aber nur für die eifeler gemeinden. bei einer 1:1 fusion in richtung kaisersesch gingen aufm hunsrück ziemlich bald die lichter aus, denn die A48 ist  von uns viel zu weit weg, als daß sich da synergieeffekte ergeben könnten - in der zukunft. 
für die mosel ist die A48 allenfalls gut zum ranlocken der touristen - das machen die aber so oder so - also kein zusätzlicher gewinn.

die ganzen schönen einsparungen, die uns der gutachter weismachen will, müßten dann von der eifel in den hunsrück und an die mosel geschoben werden, immerhin will man ja solidarität, hier wie dort.
wo bleibt denn da das schöne vorgestellte win-win? 
fazit: kaisersesch für alle wäre lost-lost für alle - sowohl für die  unterstützung gebenden kaisersescher als auch für die annehmenden moseler und hunsrücker - eine nullrunde nach der anderen ...

wenn mich der moderator in treis-karden gelassen hätte,  wollte ich den gutachter, herrn mauer noch fragen, wie sich die kostenanalye verhalten würde, wenn nur die moselgemeinden nach der untermosel schauen würden. nach meinem verständnis würde das spiel für die untermosel weniger teuer werden - so pi mal daumen gerechnet, also insgesamt attraktiver als bei übernahme der  ganzen vg. die leute dort können ja auch rechnen, und somit ist klar, daß die verhandlungen wieder aufgenommen werden sollten.

kaisersesch für die eifelgemeinden, moseltourismus mit tourismus-synergieeffekt für die moselgemeinden, hunsrückdörfer zu den hunsrückkompetenzen könnte zum win-win für alle werden, außer vielleicht für unseren herrn landrat, aber der hat sich in diesem prozeß bis jetzt wirklich noch nicht mir ruhm bekleckert. wenn ich nur höre, was ihm alles zu schwierig erscheint - da muß frau sich echt fragen, ob er der richtige für den job ist. selbst verhandlungen mit nem wasserwerk zur sicherstellung der mörsdorfer wasserversorgung schienen ihm unmöglich. und jetzt sieht es sogar so aus, daß uns ein teil der hochzeitsprämie flöten geht, weil unsere strategen nicht in die pötte kommen. (wann hat der gutachter eigentlich den auftrag für das letzte späte gutachten bekommen?)

dummerweise lassen sich unsere oberstrategen nicht davon abbringen, ihre 1:1-fusion durchsetzen zu wollen. nutzt doch eh nix, den kreis in seiner jetzigen größe zu behalten mit einer künftigen kreisstadt cochem, wie das gestern jemand in binningen geträumt hatte.
auch der kleine kreis cochem-zell (2.kleinster kreis in rlp) wird sich nen stärkeren partner suchen müssen und den möcht ich sehen, der freiwillig seinen status als kreisstadt aufgibt, das wird dann schon der kleinere, also cochem, tun müssen. 

aber zurück zu uns:
jeder in seiner region könnte seine wirtschaftlichen core-kompetenzen ausspielen und zum gewinner werden lassen, dieser erzwungene mischmasch aus 3 regionen kann einfach nicht mehr als ein nullsummenspiel werden. das haben wir doch alle zusammen nicht verdient.

es bleibt uns kein anderer weg als uns zusammenzutun, die eifeler und die hunsrücker und straightforward gemeinsam abzustimmen für kaisersesch und kastellaun.
warum gemeinsam:

wir haben  (jeweils stand 30.6.2011, Quelle (klick)
8 eifelgemeinden mit 2901 einwohnern
4 hunsrückgemeinden mit 1533 einwohnern
5 moselgemeinden mit 4334 einwohnern

wir brauchen ein abstimmungsergebnis mit 9 gemeinden und 4385 einwohnern. eifel und hunsrück liefern locker diese 9 gemeinden und die erforderlichen 50% der einwohner.

wenn unsere strategen uns in unserer jeweiligen wirtschaftlichen entwicklung ausbremsen wollen mit aller ihnen zur verfügung stehenden politischen macht, dann wollen wir ihnen mal zeigen, wo der hammer hängt.

glaubt nicht den zahlen der vergangenheit, schaut auf die zukunft

genau das wollte ich heute in treis-karden den leuten sagen, aber ich bin, nachdem ich etwas die verquere darstellung des 1. gesetz KVR geradegerückt hatte, von herrn kugel sozusagen abgewürgt worden. seine 3 minuten, die er als redebeitragsmaximum vorgab, waren bei mir recht kurz im vergleich zu anderen leuten. ich glaub er mag mich nicht, nachdem ich auf jeder der versammlungen meine meinung nicht zurückhalten konnte. schließlich bin ich nicht auf der linie der 1:1 verfechter, sonst hätt ich reden dürfen bis zum morgengrauen. 

tja, jetzt wo die einzelnen bürgerversammlungen gehalten sind, idealerweise nach regionen getrennt, damit niemand auf die idee kommen kann sich mit anderen zu verbünden, dürfen wir gespannt sein was kommt.

nichtsdestotrotz, wir sollten uns verbünden, alle die mit ihrem gesunden menschenverstand wissen, daß so unterschiedliche regionen zusammen kein dreamteam abgeben können.

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