Freitag, 28. Oktober 2011

Bürgerversammlung in Mörsdorf 27.10.11

die bürgerversammlung war sehr gut besucht, mehrfach mußten stühle nachgeholt werden. der große saal im gemeindehaus war proppenvoll :-)  - es ist so schön, daß die leute hier anfangen, ihr schicksal selbst mitzubestimmen und von der idee abrücken, daß unsere politiker uns sowieso nach ihrem gutdünken verschieben. 
obwohl ich in gesprächen in mörsdorf mehrfach hörte, daß es auch meinungen gibt, ein verwaltungsstandort an der mosel sei die bessere alternative, war die stimmung im saal sehr pro-kastellaun. ich weiß nicht, ob die andersdenkenden der versammlung fernblieben oder einfach nichts sagten. 
wie auch immer, dieser tage werden alle menschen im dorf nach ihrer meinung gefragt und ich hoffe, daß sich sehr viele für die eine oder andere lösung aussprechen - und vor allen dingen, daß es eine klare mehrheit gibt, egal wie sie aussieht. bei 3 möglichen varianten ist eine absolute mehrheit nicht wirklich selbstverständlich. 

wieder zurück zur bürgerversammlung: (hab so lange nix mehr geschrieben, muß wieder lernen, nicht abzuschweifen)
herr führ erklärte die gesetzeslage, nur ganz undeutlich sprach er seine favorisierte 1:1 variante an, wer selbst lesen will, hier kann man den gesetzestext downloaden.
unseren politgrößen empfehle ich insbesondere den §2(4) und §2(5)
leider wurde dieser teil des gesetzes bei den erläuterungen von herrn führ nicht entsprechend gewürdigt. 
herr kugel moderierte und bat eindringlich um eine faire diskussion, was mich nur so lange wunderte, bis mir jemand erzählte, bei der vorangegangenen versammlung in lieg seien die emotionen hochgeschlagen. 
der landrat, herr schnur stellte den gleichen fragenkatalog vor, den er auch schon im januar in lieg vorgetragen hatte. antworten auf seine vielen fragen gabs noch keine, obwohl nun fast ein ganzes jahr verstrichen ist.
dann erläuterte uns herr mauer von bkc-kommunal-consult die sehnsüchtig erwarteten gutachten. er begann seinen vortrag mit der empfehlung unseres scheffe an ihn, daß er sich mit den 1:1 varianten gar nicht so lange aufhalten brauche, die würden sowieso kaum interessieren, dann brachte er aber den größten teil damit zu, schaubilder von 1:1 varianten vorzustellen und zu erklären. ganz zum schluß kam ein schaubild, das in der konsequenz aussagte, daß der wechsel nach kastellaun bezogen auf die gebühren, die von den bürgern zu tragen sind (wasser, abwasser, müll usw.)ein nullsummenspiel sei. 
das war das resumee aus einem mehr als 80 seiten umfassenden gutachten zum wechsel der hunsrückgemeinden nach kastellaun.
mit fiel zur gewichtung der aussagen nur dieser alte spruch ein: wessen brot ich ess, dessen lied ich sing.
der referent erzählte uns sicher nichts falsches, aber frau weiß ja, daß man durch hervorhebungen bzw. verniedlichung tendenzen gewünschte richtungen vorgeben kann.
wär der referent von uns bezahlt worden, hätte er mit den gleichen werten das lied vom wechsel nach kastellaun singen können. so geht das nun mal mit dem zahlenjonglieren.

es schloß sich an die vorträge der podiumsgäste eine rege diskussion an. buhrufe holte sich lediglich der herr landrat für einige seiner statements ab, die anderen herren verhielten sich sachlich und sehr zurückhaltend, so als hätten sie angst vor uns.
war ja auch ne geballte ladung mörsdorfpower im saal und ich konnt es mir net verkneifen, mal deutlich zu machen, daß wir ziemlich stolz auf uns sein können:
alle wollen uns, die kaisersescher, die cochemer, die kastellauner - das sollte für unser hunsrücker selbstbewußtsein als totaler energieschub wirken.

herr schnur meinte, wir bräuchten zum erreichen unseres zieles demokratische mehrheiten. wohl wissend, daß die hunsrücker in der vg eine minderheit sind, fand ich das erstmal respektlos den anwesenden gegenüber - und das sagte ich ihm auch.

aber eigentlich hat er recht: wir sollten unser schicksal wirklich nicht unseren politikern überlassen sondern selbst aktiv werden und für unsere ziele partner finden und werben.
 
der kaisersescher bürgermeister macht es uns vor, wie selbstmarketing funktioniert - das können wir doch auch - auf unsere art - oder?


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