Mittwoch, 23. November 2011

Was hat dieKommunalreform mit unserem Trinkwasser zu tun?

sehr viel, wie es scheint. 
schon bei der bürgerversammlung in mörsdorf zitierte unser aller landrat aus einem brief des zweckverbandes rhein-hunsrück-wasser, wonach wir unser eigenes wasser bei einem umzug nach kastellaun nicht mehr nutzen könnten. er stellte dies als unumstößliche tatsache hin.
damals fragte ich mich schon, was denn der leiter der lenkungsgruppe leitet, wenn er es nicht mal schafft, mit dem zweckverband zu verhandeln zu unserem wohl und vor einem briefchen resigniert.
(oder war dieser brief vielleicht auftragsarbeit eines schnur-netzwerkers?)

heute nun gabs nen leserbrief von einem lieger, den ich hier veröffentlichen will. wenn jemand berechtigt was gegen die veröffentlichung hat, soll er mir das bitte sagen, dann werde ich den text wieder rausnehmen. 

nun, die mörsdorfer ließen sich bei der abstimmung nicht so sehr beeindrucken von der kugel-schnur-allianz. ob das, was in dem leserbrief geschildert wurde, in lieg ausschlaggebend für das abstimmungsergebnis war, weiß ich auch nicht, aber ich finde, so langsam gehts unter die gürtellinie.

hier nun der leserbrief in der cochem-zeller ausgabe der rhein-zeitung:

Reform: Wurde das Thema Wasserversorgung in Lieg seriös dargestellt?

"Eindeutig mit Ängsten gespielt"

Im RZ-Bericht war zu lesen, dass die Lieger Wasserversorgung aus eigener Quelle bei einer Angliederung an die VG Kastellaun stillgelegt würde, Dies hatte Landrat Schnur a1s Moderator der Lenkungsgruppe in Lieg so formuliert und durch das Zitieren eines offiziellen Schreibens des Zweckverbandes Rhein-Hunsrück-Wasser an das Kreiswasserwerk Cochem-Zell ausdrücklich bekräftigt.
Ich unterstelle unserem Landrat, dass dieser unseren Kreis wie auch das Kreiswasserwerk mit dessen Satzung so gut kennt wie kaum ein anderer. Denn darin werden bereits alternativ praktizierte Versorgungsvarianten über Kreisgrenzen hinweg festgeschrieben.
Auch weiß er sehr gut, wie wichtig das hervorragende und kalkarme eigene Quellwasser für die Lieger Bürger ist.
Eine Kopie des zitierten Schreibens tauchte einen Tag vor der Stichwahl zur Bürgerbefragung in den Briefkästen aller Lieger Familien auf, ohne Hinweis darauf, wer den Inhalt des Rundbriefes vertritt oder verteilt hatte. Handschriftlich kommentiert wurde das Schreiben mit "VG Kastellaun will Lieger Wasser nicht! " Nochmals verstärkt wurde diese Finte in der Berichterstattung eines Fernsehsenders. So konnte ein ganzes Bundesland erfahren, dass eine der Hauptsorgen der Menschen in Lieg die Stilllegung der hochgeschätzten eigenen Wasserversorgung sei. Die überdurchschnittliche Verschuldung und die zu hohe Verbandsgemeindeumlage in Cochem gegenüber Kastellaun sowie die nicht unerhebliche Kosteneinsparung für die
Bürger bei Abwasser, Wasser, Müll und Kfz-Versicherung infolge einer Angliederung an Kastellaun degradierten zum Nebenkriegsschauplatz. Nun kennt jeder RZ-Leser den knappen Ausgang der Bürgerbefragung in Lieg zugunsten der VG Cochem, und prompt folgte der entsprechende Gemeinderatsbeschluss. Leider zwei Tage zu spät erhielten die Lieger das korrigierte Schreiben des Werkleiters von Rhein-Hunsrück-Wasser an VG-Bürgermeister Dr. Marlon Bröhr aus Kastellaun. Darin wird als Variante I nach einer Angliederung der Hunsrückgemeinden an die VG Kastellaun der Verbleib der Wasserversorgung der Gemeinde Lieg beim Kreiswasserwerk Cochem-Zell einleuchtend beschrieben: "So könnte auch die Aufgabe der Wasserversorgung durch vertragliche Regelung beim Kreiswasserwerk verbleiben. Nach deren Satzung, Anlage I, gibt es bereits derartige Regelungen für die Gemeinde Strotzbüsch in der VG Daun und die Kölnschen Höfe der Gemeinde Kaperich in der Verbandsgemeinde Kelberg. Auch in unserem Verbandsgebiet haben die Verbandsgemeinden Loreley, Rheinböllen, Rhein-Nahe und Untermosel die Wasserversorgung an mehrere Einrichtungen übertragen beziehungsweise betreiben sie teilweise selbst." Warum also nicht auch in Lieg? Wenn nun unser Landrat beteuert, dass diese mehrfach praktizierten Möglichkeiten für ihn neu seien, glaube ich ihm das nicht. Hier wurde eindeutig mit Angsten und Sorgen der Menschen gespielt.

Ende des Leserbriefs




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