Dienstag, 29. November 2011

Treis-Kardener Positivismus

heute stands in der zeitung, treis-karden hat sich entschieden:
rd. 68% stimmten am letzen sonntag für cochem,
16,6% wollten an die untermosel und
12,7% wollten nach kaisersesch

die wahlbeteiligung lag bei 29,3%

aus diesem ergebnis leitete nun der ortschef ein deutliches votum für cochem ab.
wenn man da mal hinschaut, 68% cochem-befürworter von knapp 30% der einwohner, das ist eine cochemquote von rd. 20% der wahlberechtigten einwohner von treis-karden.
hierin ein deutliches votum zu sehen, ist irgendwie - na ich weiß net.
es zeugt doch nur davon, daß die an der schnur geführten fleißig genug waren, gleichgesinnte oder überredete zur wahlurne zu schieben.

da waren unsere ergebnisse und auch die in der eifel sehr viel eindeutiger, überall gabs richtige mehrheitsergebnisse für die jeweilige region, auch bezogen auf die gesamte einwohnerzahl.

in treis-karden nun abzuleiten, daß 70% nichtwähler alle nach cochem wollen, wäre kaffeesatzleserei.

da bin ich mal gespannt, wie die schnurführer es schaffen, dieses ergebnis aufzubauschen und für ihre zwecke einzusetzen.
letztendlich bleibt dem vg-rat, wenn er das gesicht nicht verlieren will, nichts anderes übrig, als der von allen seiten gewünschten aufteilung zuzustimmen. andere mehrheiten wird er in den gemeinden höchstwahrscheinlich nicht bekommen.

Mittwoch, 23. November 2011

Was hat dieKommunalreform mit unserem Trinkwasser zu tun?

sehr viel, wie es scheint. 
schon bei der bürgerversammlung in mörsdorf zitierte unser aller landrat aus einem brief des zweckverbandes rhein-hunsrück-wasser, wonach wir unser eigenes wasser bei einem umzug nach kastellaun nicht mehr nutzen könnten. er stellte dies als unumstößliche tatsache hin.
damals fragte ich mich schon, was denn der leiter der lenkungsgruppe leitet, wenn er es nicht mal schafft, mit dem zweckverband zu verhandeln zu unserem wohl und vor einem briefchen resigniert.
(oder war dieser brief vielleicht auftragsarbeit eines schnur-netzwerkers?)

heute nun gabs nen leserbrief von einem lieger, den ich hier veröffentlichen will. wenn jemand berechtigt was gegen die veröffentlichung hat, soll er mir das bitte sagen, dann werde ich den text wieder rausnehmen. 

nun, die mörsdorfer ließen sich bei der abstimmung nicht so sehr beeindrucken von der kugel-schnur-allianz. ob das, was in dem leserbrief geschildert wurde, in lieg ausschlaggebend für das abstimmungsergebnis war, weiß ich auch nicht, aber ich finde, so langsam gehts unter die gürtellinie.

hier nun der leserbrief in der cochem-zeller ausgabe der rhein-zeitung:

Reform: Wurde das Thema Wasserversorgung in Lieg seriös dargestellt?

"Eindeutig mit Ängsten gespielt"

Im RZ-Bericht war zu lesen, dass die Lieger Wasserversorgung aus eigener Quelle bei einer Angliederung an die VG Kastellaun stillgelegt würde, Dies hatte Landrat Schnur a1s Moderator der Lenkungsgruppe in Lieg so formuliert und durch das Zitieren eines offiziellen Schreibens des Zweckverbandes Rhein-Hunsrück-Wasser an das Kreiswasserwerk Cochem-Zell ausdrücklich bekräftigt.
Ich unterstelle unserem Landrat, dass dieser unseren Kreis wie auch das Kreiswasserwerk mit dessen Satzung so gut kennt wie kaum ein anderer. Denn darin werden bereits alternativ praktizierte Versorgungsvarianten über Kreisgrenzen hinweg festgeschrieben.
Auch weiß er sehr gut, wie wichtig das hervorragende und kalkarme eigene Quellwasser für die Lieger Bürger ist.
Eine Kopie des zitierten Schreibens tauchte einen Tag vor der Stichwahl zur Bürgerbefragung in den Briefkästen aller Lieger Familien auf, ohne Hinweis darauf, wer den Inhalt des Rundbriefes vertritt oder verteilt hatte. Handschriftlich kommentiert wurde das Schreiben mit "VG Kastellaun will Lieger Wasser nicht! " Nochmals verstärkt wurde diese Finte in der Berichterstattung eines Fernsehsenders. So konnte ein ganzes Bundesland erfahren, dass eine der Hauptsorgen der Menschen in Lieg die Stilllegung der hochgeschätzten eigenen Wasserversorgung sei. Die überdurchschnittliche Verschuldung und die zu hohe Verbandsgemeindeumlage in Cochem gegenüber Kastellaun sowie die nicht unerhebliche Kosteneinsparung für die
Bürger bei Abwasser, Wasser, Müll und Kfz-Versicherung infolge einer Angliederung an Kastellaun degradierten zum Nebenkriegsschauplatz. Nun kennt jeder RZ-Leser den knappen Ausgang der Bürgerbefragung in Lieg zugunsten der VG Cochem, und prompt folgte der entsprechende Gemeinderatsbeschluss. Leider zwei Tage zu spät erhielten die Lieger das korrigierte Schreiben des Werkleiters von Rhein-Hunsrück-Wasser an VG-Bürgermeister Dr. Marlon Bröhr aus Kastellaun. Darin wird als Variante I nach einer Angliederung der Hunsrückgemeinden an die VG Kastellaun der Verbleib der Wasserversorgung der Gemeinde Lieg beim Kreiswasserwerk Cochem-Zell einleuchtend beschrieben: "So könnte auch die Aufgabe der Wasserversorgung durch vertragliche Regelung beim Kreiswasserwerk verbleiben. Nach deren Satzung, Anlage I, gibt es bereits derartige Regelungen für die Gemeinde Strotzbüsch in der VG Daun und die Kölnschen Höfe der Gemeinde Kaperich in der Verbandsgemeinde Kelberg. Auch in unserem Verbandsgebiet haben die Verbandsgemeinden Loreley, Rheinböllen, Rhein-Nahe und Untermosel die Wasserversorgung an mehrere Einrichtungen übertragen beziehungsweise betreiben sie teilweise selbst." Warum also nicht auch in Lieg? Wenn nun unser Landrat beteuert, dass diese mehrfach praktizierten Möglichkeiten für ihn neu seien, glaube ich ihm das nicht. Hier wurde eindeutig mit Angsten und Sorgen der Menschen gespielt.

Ende des Leserbriefs




Dienstag, 22. November 2011

Krieg der Zahlen

jetzt fangen sie an, sich drauf einzuschießen, unsere politiker. 
sie schmeißen sich die zahlen um die ohren, wie woanders eier und reife tomaten.

nun haben sie erkannt, daß man mit der für seine zwecke zurechtgerückten zahlen"realität" krieg spielen kann, den krieg der zahlen. die leserbriefe in der zeitung werden zum heftigen schlagabtausch der unterschiedlichen fusionsverfechter. wie gut, daß ich nicht mitbekomme, wie sich das in der politischen realität zuträgt. gehen sie dort auch so aufeinander los?

naja, die contenance darf man nun ruhig zuhause lassen, wenn das wegrationalisierte vg-konstrukt in 2 jahren nicht mehr ist, dann spielt das benehmen von heute sowieso keine rolle mehr.

uns bürgern bleibt jetzt nur noch, uns wegzuducken und erst wieder aufzutauchen, wenn sie ihr pulver verschossen haben - und dann haben wir hoffentlich gelegenheit, unseren gesunden menschenverstand ins spiel zu bringen.

Donnerstag, 17. November 2011

Wenn man auf Brautschau geht .....

..... sucht man sich keine Braut, die keine Zähne hat.

das gabs heute in der zeitung zu lesen als kommentar von einem in die kommunalreform in boppard involvierten.

dieser spruch passt so treffend auf unser spektakel, daß ich ihn hier verewigen mußte - einfach so.

Mittwoch, 16. November 2011

in Treis-Karden darf man jetzt auch ...

es steht nun in der "brücke" - in treis-karden wird es auch eine abstimmung geben, auf den letzten drücker, am 27.11.11
naja, es geht mich ja nix an, aber ne meinung hab ich da trotzdem:

für die, die an die zahlen glauben:
  • kaisersesch und untermosel haben die besseren werte.
  • kaisersesch ist von der struktur her dem moseltourismus nicht so nahe wie die untermosel. wein und autobahngenerierte innovationen geben sich nix.
  • die untermosel braucht treis-karden eigentlich nicht, die sind so gut aufgestellt, daß sie sich mit der gesamtvg treis-karden ein kuckucksei einkaufen würden.
ich wills mal moselverständlich ausdrücken:
kippt man zu gutem wein ne menge mosel-eifel-hunsrück-verschnitt hinzu, dann ergibt das einen sehr mittelmäßigen bis schlechten wein - so wärs bei ner 1:1 fusion mit untermosel.
kommt aber zu dem guten tropfen nur treis-kardener- (also die mit den höchsten steuereinnahmen in der vg) bzw. moselwein dazu, dann bleibt das ergebnis ansehnlich und alle können von einem immer noch guten tropfen profitieren, der in zukunft sicher noch optimiert werden könnte.

nun zu cochem und den dortigen zahlen:
in zukunft könnte dann keiner mehr stolzgeschwellt erklären, wie gut treis-karden dastünde. es müßte nämlich cochem mitfinanzieren. den cochemern wär das sehr recht, aber wer will schon sowas, zumal dann, wenn ihm die zahlen wichtig sind.

und jetzt noch was für die, die nicht so sehr auf die zahlen vertrauen:
hat schon mal jemand mitbekommen, daß cochem vom tourismus etwas abgibt? immerhin waren auch die moselgemeinden der vg treis-karden auch in der vergangenheit im kreis cochem-zell angesiedelt.
mir sagte kürzlich eine gastronomin aus einem moseldorf, cochem dulde keine konkurrenz.

und wie mir scheint, machen die das erfolgreich, da braucht man sich nur die touristenfrequenz bei den diversen festen in cochem anzuschauen und im vergleich dazu die feste bei den moselgemeinden drumrum. wieso haben die offensichtlichen cochemer profis nicht schon in der vergangenheit ihren nachbarn unter die arme grgriffen?

glaubt irgendeiner, daß sich das in zukunft ändern könnte?

außerdem, das war mir gestern wieder bissi blöd - nirgendwo außer in cochem wird so konsequent für parkplätze kassiert.

Dienstag, 15. November 2011

Leserbriefe - es geht weiter

dieser tage schrieb ich vom leserbrief des spd-fraktionsvorsitzenden im vg-rat. das war ein ziemlich emotionaler ausbruch von herrn werner oster, man konnte förmlich die geschwollene zornesader sehen und seinen bauch grummeln hören. er rechtfertigte in diesem leserbrief die rote karte, die mir bei der bürgerversammlung in treis-karden gezeigt wurde und plädierte mit nem unfundierten rundumschlag für eine 1:1-fusion. in seinem zorn war dann auch nicht klar, will er nach cochem, will er nach kaisersesch - es bleibt ihm aber keine wahl als eifeler, da will kaum einer nach cochem.
er forderte dann solidarität für sich, von den hunsrückern und den moselanern, damit er die "mehrheit" seines auftrages durchsetzen kann. wie haben es die zelser mädeln so schön geschrieben: nicht an der SCHNUR vorFÜHRen lassen. 
tja, da ist im vg-rat anscheinend einer heftigst an der schnur vorgeführt.

heute nun haben unsere eifrigen mörsdorfer leserbriefschreiber geantwortet auf dieses bauchgrummeln. ich darfs hier veröffentlichen:

Hunsrücker zeigten Solidarität

Zeugt es von Solidarität, wenn eine Abstimmung taktisch von der Verbandsgemeindeverwaltung so vorbereitet wird, dass die Option für einige (Partner-)Gemeinden von vornherein chancenlos bleibt?
Zeugt es von Solidarität, eine Entscheidung zu suchen, ohne die Wünsche der (Partner-)Gemeinden und deren Bürger zu erfragen? 
Zeugt es von Solidarität, ein Gutachten für den Anschluss der Hunsrückgemeinden an Kastellaun erst gar nicht mal vorzusehen? Zeugt es von Solidarität, eine Bürgerinformation und darauf basierende Bürgerbefragung abzulehnen?
Also frei nach dem Motto: Solidarität einfordern dann, wenn es opportun ist; ansonsten Vorgehen nach Gutsherrenart und Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg.
Die Hunsrückgemeinden haben Solidarität bewiesen, indem sie ein Mitspracherecht für alle Bürger der Verbandsgemeinde erstritten haben. Damit wurde letztlich für alle Gemeinden die Möglichkeit eröffnet, sich für ihren Wunschpartner stark zu machen:
Die Eifelgemeinden für einen Anschluss an die VG Kaisersesch und die Moselgemeinden für einen an Cochem oder Untermosel: Verbundenheit mit den Zielen der Einzelgemeinden und nicht mit denen eines demnächst nicht mehr existierenden Verwaltungskonstrukts.
 
Schwingt da etwa der Vorwurf mit, die Bürger der Hunsrückgemeinden hätten ihre Entscheidung ohne Berücksichtigung von Zahlen, Fakten und Hintergründen, sozusagen ohne Überlegung - kopflos - getroffen?
Dann Glückwunsch an die vielen Mitbürger der Hunsrückgemeinden, die sich redlich informiert und schließlich für Kastellaun gestimmt haben. Zum Kompliment von Werner Oster: Denn eine ganze Menge von uns müssen sich offenbar ohne Sinn und Verstand, "koste es, was es wolle" für Kastellaun entschieden haben. Es ist höchste Zelt, dass der Leserbriefschreiber das überwältigende Ergebnis und damit den Bürgerwillen der Hunsrückgemeinden respektiert.
Wir wissen nicht, welche Gutachten Werner Oster gelesen hat.
Offensichtlich nicht jenes, das einen Wechsel der Hunsrückgemeinden nach Kastellaun zum Inhalt hat: Unter Würdigung der Zahlen und in der Gesamtabwägung können dort weder Nachteile für die verbleibenden 14 Ortsgemeinden der VG Treis-Karden noch für die abwanderungswilligen Hunsrückgemeinden erkannt werden.

Es ist allerdings ausdrücklich darauf hinzuweisen - und Herr Mauer vom Gutachterbüro hat dies mehrfach getan - dass die Berechnungen nur eine Momentaufnahme sind. Wie sich die Zahlen in Zukunft entwickeln werden, lässt sich nicht vorhersagen,
Unter anderem deswegen kann und darf die Zahlengegenüberstellung nicht das einzige Kriterium für eine Entscheidung über eine  Zuordnung sein. Wichtiger ist, sich dem Partner anzuschließen, mit dem bei den zu erwartenden Bedingungen am ehesten der Fortbestand und eine positive Entwicklung der Gemeinden gewährleistet werden kann.

Im Ubrigen bekommt Werner Oster seine favorisierte Lösung bei einer Eins-zu-eins-Fusion, sei es, dass er sich für Cochem oder für Kaisersesch entscheidet. Wir leider nur bei einer Aufteilung.
Edi Schnorpfeil, Mörsdorf
Horst Diel, Kastellaun

dem ist ja nun erstmal nix hinzuzufügen - die jungs haben den nagel auf den kopf getroffen - weit weniger emotional als der fraktionsvorsitzende, der uns das bauchgefühl ausreden will.
 

Freitag, 11. November 2011

es fängt an interessant zu werden - Schlagabtausch

heut in der zeitung ...
na wer sagts denn, die macher aus treis-karden können doch bilanzen machen - da geht dann auch sicher ne schlußbilanz mit aufteilung, wie es das 1. gesetz KVR vorsieht.

diesmal ging es aber ums abwassergeld. da werden irgendwelche schulden woanders hin geparkt, um die abwassergebühren erstmal nicht erhöhen zu müssen. eigentlich gibts aber anweisung von oben, daß schulden abgebaut werden müssen, nicht, sie in die ecke zu stellen. aber was tut man nicht alles um sich einzuschmeicheln. 
das dicke ende kommt - 2013 - jetzt wird erstmal die schönrechnerei gefeiert. 

aber: sind die leute wirklich so dumm, daß sie sich von sowas beeindrucken lassen? ich glaube nicht. da spekulier ich mal, daß die politiker so dumm sind zu glauben, die leute seien so dumm - oder so.

und dann gabs heut noch nen schwer interessanten leserbrief in der zeitung. nein, es stand nicht kommunalreform drüber, sondern windkraft. und zwar windkraft in lieg und der dies verhindernde, inzwischen weggezogene schwarzstorch. (ich glaub, dem wurds zu blöd hier)
in treis-karden sieht man aber anscheinend immer noch den schatten des klappermanns und läßt eine andere darstellungsweise, sogar durch gutachten belegt, nicht zu.

dann gabs in der zeitung von oben bis unten ganze 2 spalten leserbriefe mit der kommunalreform als überschrift. 
es geht natürlich wieder um die gutachten - ich hoffe doch, daß der glaube daran bei den menschen ins wanken gerät und sie sich nicht mehr von zahlenwerken beeindrucken lassen.
da schreibt einer von einem mehr als 300-seitigen werk. ich hab das kastellauner gutachten gesehen (hab ein geheimes schlüsselloch gefunden, wo es dahinter zu sehen war), das waren auch mächtig viele seiten, aber aussagekräftig waren davon allenfalls ein drittel, der rest waren anlagen, verordnungen, verträge usw. auf die sich die zahlen bezogen. erstmal beeindruckend das buch, aber bei genauem hinschauen halb so wild.

ja, wir sollten alle die möglichkeit haben, die originale, und dann die richtigen zahlen, selbst in augenschein zu nehmen. wir könnten workshops machen und die zahlen analysieren und für uns selbst interpretieren. 
wenn wir dann so interpretieren, wie unsere politiker beim abwassergeld gerechnet haben, dann stehen wir am anfang einer supertollen neuen aera.

im übrigen sollten wir uns den ganzen blödsinn nicht so sehr zu herzen nehmen, damit ziehen wir nur mehr davon an.
stellt euch vor - im vollen vertrauen -
  • wir SIND schon am ziel, 
  • unsere kreisgrenze IST schon verändert, 
  • wir HABEN einen bürgermeister, dessen name mit "b" anfängt - 
  • in mörsdorf IST die hängeseilbrücke, so als verbindendes element im hunsrück, gebaut -
wie fühlt sich das an, in eurem herzen, im bauch, oder sonstwo im körper, also dort wo sich gefühle zeigen?
    also mir gefällts :-) - umso mehr, seit ich das stark mehrheitliche votum der hunsrücker kenne.


    Donnerstag, 10. November 2011

    Treis-Karden, die VG Untermosel und die Zahlen

    unlängst hatte ich schon mal die vermutung geäußert, daß die vg untermosel wieder interesse zeigt, weil sich eine  aufteilung der vg treis-karden abzeichnet. ich meinte auch, daß es insgesamt rentabler sei, wenn sich nur die moselschiene für die vg untermosel interessierte - oder umgekehrt.
    ich will dazu mal die gutachten zu rate ziehen, obwohl ich immer noch der meinung bin, daß der gesunde menschenverstand immer noch der bessere ratgeber sei.

    was die kostenstruktur in den unterschiedlichen wunsch-vg's angeht, so stellt sich die vg untermosel mit abstand am besten dar, wäre also der idealpartner. aber warum soll sich ne vg mit so guten zahlen diese versauen durch schlechter aufgestellte zukäufe, wie es mit der gesamt vg treis-karden gewesen wäre.
    nun haben wir aber bei der bürgerversammlung in treis-karden gehört, daß die gemeinde treis-karden das höchste steueraufkommen in der vg ausweist, also für sich genommen ein guter fusionskandidat. 

    nimmt man also die kosten der vg untermosel und mischt diese zahl mit den kosten der gesamt vg treis-karden, dann kommt für die entstehende vg eine sehr viel ungünstigere zahl bei raus, als bei der schnittmenge von vg untermosel und moselschiene der vg treis-karden. 
    wenn mans geschickt anstellt, könnte diese mosel-konstellation ein Win-Win spiel werden - und ich trau es unseren politikern jetzt einfach mal zu, daß sie geschickt verhandeln können - wenn sie es denn wollen.

    da fällt mir eben ein, wieso will die eifelautobahn-vg eigentlich auch mosel und hunsrück - das würde doch das bilanzergebnis schmälern. ist es einfach nur politisches kalkül, daß man sich dort noch nicht öffentlich festgelegt hat oder spielt auch das besoldungsgesetz ne rolle? 
    nix genaues weiß mer net ;-)

    Mittwoch, 9. November 2011

    Messerwetzen in der Zeitung

    nun melden sie sich zu wort, die wichtigen in unserer kommunalpolitik - aktuell der spd-fraktionsvorsitzende im vg-rat. 
    in diesem gremium scheint es ganz normal zu sein, daß freie meinungsäußerung nur dann erlaubt ist, wenn sie linientreu ist. schon zum wiederholten mal bekomme ich aus diesen reihen die empfehlung, den mund zu halten. zum glück gehöre ich diesem verein nicht an, deshalb darf ich sagen, was ich denke - solange es nicht die unwahrheit ist.
    und es war keine unwahrheit, was ich in treis-karden bei der bürgerversammlung sagte, es war nur die von unseren politikern verschwiegene andere hälfte der wahrheit. 

    da behauptet doch dieser leserbriefschreiber, daß in der vergangenheit immer solidarität praktiziert wurde. dummerweise hat ihm das sein treiser kollege (vermute ich mal, ich kenne ihn nicht) auf der treis-kardener bürgerversammlung widerlegt, indem er ausführte, daß die haupt-steuereinnahmen in der vg in treis-karden generiert würden (ich hoffe, ich hatte das richtig  verstanden, wenn nicht, erbitte ich aufklärung). ja wo ist denn da die solidarität, wenn wirtschafts- und sonstwelche förderungen, mit denen man dann letztendlich steuereinnahmen erzielen kann, im städtchen gehalten und nicht in den regionen verteilt werden? 
    da könnt man jetzt sagen: wir wollen auch ordentliche steuereinnahmen und dazu suchen wir uns den partner, der sie uns ermöglichen kann. das ist aber nunmal nicht die viel zu weit entfernte eifel-autobahn-vg. 

    dann will der leserbriefschreiber auch noch das ausgegebene geld für die gutachten rechtfertigen. dummerweise sind die gutachten am bedarf vorbei bestellt worden. da nutzt es auch nix, sich jetzt auf einen äppel-mit-birnen vergleich zu versteifen. klar, daß diese zahlen uns nur am rande interessieren.
    hätten die ratsherren mal zeitig ihre hausaufgaben gemacht wie das dieser tage schon mal in der zeitung angemerkt wurde, dann wären gutachten in alle richtungen bestellt worden und man könnte sich wirklich ein bild von der aktuellen situation machen.
    aber auch das nicht wirklich, denn wie ich schon vor tagen geschrieben hatte, die gutachtenzahlen spiegeln die vergangenheit, die zukunft ist gaaaanz was anderes.
    da ist einfach nur, wie früher, gesunder menschenverstand gefragt - aber den trauen sie sich ja nicht mehr zu, unsere politiker.

    am schluß schreibt der leserbriefler, daß der vg-rat "im sinne des wahlauftrags zum wohle der mehrheit der menschen in der vg entscheidet." na, dann ist doch alles paletti, die hunsrücker mehrheiten sind doch mehr als eindeutig - wo ist das problem?

    ich werde auf diese polemik in der zeitung nicht mit einem antwortbrief reagieren aber ich bin mal gespannt, ob unsere regionalheroes mir den rücken stärken oder ob sie mich sozusagen im regen stehenlassen.

    Donnerstag, 3. November 2011

    in Binningen 2.11. und Treis-Karden 3.11.2011

    nachdem heute auf der bürgerversammlung in treis-karden nach dem der reform zugrundeliegenden gesetz gefragt wurde, hier der link zum gesetzestext auf der seite des ministeriums (es wird ein PDF geöffnet).

    gestern abend war ich in binningen auf der versammlung der eifeler bürger und heute in treis-karden. es war mir einfach wichtig, auch aus den anderen regionen ein stimmungsbild zu erhalten. 
    und nicht erst seit gestern zweifele ich die relevanz der zahlen an, die uns der gutachter erzählt.
    nicht, daß der gutachter falsche zahlen ermittelt und errechnet hätte, nein, diese werte spiegeln die vergangenheit wider, eine vergangenheit, die es so nicht weiter geben wird.

    alles wird anders, mithin auch die zahlen:
    die eifeler streben mit macht nach kaisersesch, würde ich auch wollen, wenn ich dort lebte.
    im vergleich mit cochem ist kaisersesch wirtschaftlich die weitaus bessere alternative. es passt alles viel besser - in cochem wird mit tourismus geld gemacht, in der eifel läuft das tourismusgeschäft eher nebenher. da ist der wirtschaftsmotor A48 viel kräftiger.

    das gilt so aber nur für die eifeler gemeinden. bei einer 1:1 fusion in richtung kaisersesch gingen aufm hunsrück ziemlich bald die lichter aus, denn die A48 ist  von uns viel zu weit weg, als daß sich da synergieeffekte ergeben könnten - in der zukunft. 
    für die mosel ist die A48 allenfalls gut zum ranlocken der touristen - das machen die aber so oder so - also kein zusätzlicher gewinn.

    die ganzen schönen einsparungen, die uns der gutachter weismachen will, müßten dann von der eifel in den hunsrück und an die mosel geschoben werden, immerhin will man ja solidarität, hier wie dort.
    wo bleibt denn da das schöne vorgestellte win-win? 
    fazit: kaisersesch für alle wäre lost-lost für alle - sowohl für die  unterstützung gebenden kaisersescher als auch für die annehmenden moseler und hunsrücker - eine nullrunde nach der anderen ...

    wenn mich der moderator in treis-karden gelassen hätte,  wollte ich den gutachter, herrn mauer noch fragen, wie sich die kostenanalye verhalten würde, wenn nur die moselgemeinden nach der untermosel schauen würden. nach meinem verständnis würde das spiel für die untermosel weniger teuer werden - so pi mal daumen gerechnet, also insgesamt attraktiver als bei übernahme der  ganzen vg. die leute dort können ja auch rechnen, und somit ist klar, daß die verhandlungen wieder aufgenommen werden sollten.

    kaisersesch für die eifelgemeinden, moseltourismus mit tourismus-synergieeffekt für die moselgemeinden, hunsrückdörfer zu den hunsrückkompetenzen könnte zum win-win für alle werden, außer vielleicht für unseren herrn landrat, aber der hat sich in diesem prozeß bis jetzt wirklich noch nicht mir ruhm bekleckert. wenn ich nur höre, was ihm alles zu schwierig erscheint - da muß frau sich echt fragen, ob er der richtige für den job ist. selbst verhandlungen mit nem wasserwerk zur sicherstellung der mörsdorfer wasserversorgung schienen ihm unmöglich. und jetzt sieht es sogar so aus, daß uns ein teil der hochzeitsprämie flöten geht, weil unsere strategen nicht in die pötte kommen. (wann hat der gutachter eigentlich den auftrag für das letzte späte gutachten bekommen?)

    dummerweise lassen sich unsere oberstrategen nicht davon abbringen, ihre 1:1-fusion durchsetzen zu wollen. nutzt doch eh nix, den kreis in seiner jetzigen größe zu behalten mit einer künftigen kreisstadt cochem, wie das gestern jemand in binningen geträumt hatte.
    auch der kleine kreis cochem-zell (2.kleinster kreis in rlp) wird sich nen stärkeren partner suchen müssen und den möcht ich sehen, der freiwillig seinen status als kreisstadt aufgibt, das wird dann schon der kleinere, also cochem, tun müssen. 

    aber zurück zu uns:
    jeder in seiner region könnte seine wirtschaftlichen core-kompetenzen ausspielen und zum gewinner werden lassen, dieser erzwungene mischmasch aus 3 regionen kann einfach nicht mehr als ein nullsummenspiel werden. das haben wir doch alle zusammen nicht verdient.

    es bleibt uns kein anderer weg als uns zusammenzutun, die eifeler und die hunsrücker und straightforward gemeinsam abzustimmen für kaisersesch und kastellaun.
    warum gemeinsam:

    wir haben  (jeweils stand 30.6.2011, Quelle (klick)
    8 eifelgemeinden mit 2901 einwohnern
    4 hunsrückgemeinden mit 1533 einwohnern
    5 moselgemeinden mit 4334 einwohnern

    wir brauchen ein abstimmungsergebnis mit 9 gemeinden und 4385 einwohnern. eifel und hunsrück liefern locker diese 9 gemeinden und die erforderlichen 50% der einwohner.

    wenn unsere strategen uns in unserer jeweiligen wirtschaftlichen entwicklung ausbremsen wollen mit aller ihnen zur verfügung stehenden politischen macht, dann wollen wir ihnen mal zeigen, wo der hammer hängt.

    glaubt nicht den zahlen der vergangenheit, schaut auf die zukunft

    genau das wollte ich heute in treis-karden den leuten sagen, aber ich bin, nachdem ich etwas die verquere darstellung des 1. gesetz KVR geradegerückt hatte, von herrn kugel sozusagen abgewürgt worden. seine 3 minuten, die er als redebeitragsmaximum vorgab, waren bei mir recht kurz im vergleich zu anderen leuten. ich glaub er mag mich nicht, nachdem ich auf jeder der versammlungen meine meinung nicht zurückhalten konnte. schließlich bin ich nicht auf der linie der 1:1 verfechter, sonst hätt ich reden dürfen bis zum morgengrauen. 

    tja, jetzt wo die einzelnen bürgerversammlungen gehalten sind, idealerweise nach regionen getrennt, damit niemand auf die idee kommen kann sich mit anderen zu verbünden, dürfen wir gespannt sein was kommt.

    nichtsdestotrotz, wir sollten uns verbünden, alle die mit ihrem gesunden menschenverstand wissen, daß so unterschiedliche regionen zusammen kein dreamteam abgeben können.