Sonntag, 26. Dezember 2010

Brauchen wir nen neuen Bürgermeister?

letzten mittwoch, am 22.12.2010 war in der rhein-zeitung zu lesen:
treis-karden soll am 27. märz neu wählen.

nein, es soll am wahltag der landtagswahl nicht festgestellt werden, wieviele der hunsrücker aus der vg-treis-karden nach kastellaun wollen, im gegenteil, die position der andersdenkenden soll gestärkt werden mit einem neuen bürgermeister für die vg.
dummerweise hat sich der bisherige bürgermeister ja schon dorthin aufgemacht, wo es ihm zukunftsträchtiger scheint.

mittlerweise glaubt auch der landrat nicht mehr so recht an eine zukunft für die vg treis-karden, denn er schlägt eine 3-jährige, also verkürzte amtszeit vor. 
dann soll es bis 2014 dauern, bis der prozeß der kommunalreform abgeschlossen sein soll. dem landrat erscheint es nicht realistisch, innerhalb eines jahres, bis zwingend ein neuer bürgermeister zu wählen wäre, unseren bürgerwillen umzusetzen.
politik im schneckentempo nenn ich das.

wenn sich die macher von der mosel nicht querstellen würden und uns dorthin entlassen würden wo wir hinwollen, sollte das doch locker bis zum jahresende 2011 erledigt sein. müßt man halt mal bissi gas geben - in der freien wirtschaft bekommt man das jeden tag seines jobs erzählt.
wir müßten nicht nen teuren bürgermeister bezahlen und unser sparanteil mittels kommunalreform wär so gut erledigt, daß wir uns eigentlich ein sonderlob der rlp-regierung einholen könnten.

wenn man das mal andersrum rechnet:
was würde es kosten, wenn man jetzt auf die bürgermeisterwahl verzichtet, also kein bürgermeistergehalt bis jahresende 2011 zu zahlen hätte und dieses geld einsetzen würde, den prozeß der kommunalreform zu forcieren?
es könnte doch so einfach sein:
bei der wahl im märz machen wir unser kreuzchen bei kastellaun oder treis-karden und dann wird kommunalreform gemacht. konkret und nach bürgerwillen.

aber das soll ja alles ganz anders aussehen:
ich zitiere:
Ein weiterer Grund für eine Neuwahl: "Es würde die Position der VG Treis-Karden in anstehenden Fusionsgesprächen erheblich schwächen, wenn kein Bürgermeister an ihrer Spitze ihre Interessen wahren und vertreten könnte" betont Herr Schnur.
*zitatende*
eine verbandsgemeinde, die es demnächst nicht mehr gibt, braucht doch keine interessenvertretung. oder versteh ich das falsch?
die interessen der eifelgemeinden innerhalb der vg treis-karden werden sowieso weiterhin von herrn jung vertreten.
welche interessen sollen denn da vertreten werden? vielleicht die des kreises?

ist ja immerhin möglich, daß durch unsere abwanderung zum hunsrück der kreis cochem-zell ein reformfragezeichen bekommt.
wo doch sowieso gespart werden muß, wärs vielleicht gar net verkehrt, wenn sich neues sparpotential auftut.

dann noch ein thema in diesem zeitungsartikel:
kommunalaufsicht.
weil die vg treis-karden keine 10000 einwohner hat und deshalb fusionieren soll, muß die bürgermeisterwahl von der kommunalaufsicht genehmigt werden.

weil ich nicht wußte, wie das funxt, hab ich mal bei wikipedia gelesen:
unter "zuständige aufsichtsbehörde" steht ja ganz was interessantes:
ich zitiere:
Für kreisangehörige Kommunen ist in der Regel der Landkreis  bzw. in Süddeutschland das Landratsamt zuständige Aufsichtsbehörde.
*zitatende*
das wär ja dann aufsicht in eigenen angelegenheiten, denn immerhin ist die vorgehensweise/bürgermeisterwahl lt. rhein-zeitung die idee des landrats - 
oh oh, was hält frau denn davon?

vielleicht hab ich auch da was falsch verstanden, könnt ja mal bei der kommunalaufsicht nachfragen, dieser tage ...

und dann will herr schnur auch noch ne lenkungsgruppe einsetzen, die von "einem dritten" moderiert werden soll. er schlägt sich selbst als diesen dritten vor. so stehts in der zeitung.

soll ich die zeitung abbestellen, damit ich mich über sowas net mehr aufrege??
ich kanns net fassen ...

Samstag, 25. Dezember 2010

Medienberichte (2)

aus wkw
16.12.2010
nachdem jetzt während 2 tagen hunsrücker leserbriefe zum thema in der rhein-zeitung waren, deren schreiber sich eindeutig dafür aussprachen, daß wir gefragt werden wollen, wohin wir verschoben werden, gibt es jetzt wieder einen link, diesmal zur "brücke" nr. 50/2010

es handelt sich dabei um die niederschrift der gemeinderatssitzung vom 1.12.2010, worin ziemlich klar zum ausdruck kommt, was wir wollen.

eines versteh ich aber inzwischen nicht mehr:
wozu brauchen wir ein irgendwie geartetes gutachten? das was solch ein gutachten kostet, könnte in den gemeinden viel besser angelegt werden.

wir wissen doch was wir wollen, unser gesunder menschenverstand funktioniert prächtig - das beweist die weitestgehende meinungsübereinstimmung.

ich hatte ja gehofft, daß nach den sehr wortreichen statements der herren schnur und jung die andere/unsere meinung in dieser "brücke" auch, wenn auch nicht auf der titelseite, so doch auf seite 2 hätte zu wort kommen dürfen, aber leider ....
das sind die unterschiede, die da gemacht werden.

manchmal denk ich, ich sollte meine idealistischen ideen mal etwas zurückschrauben. ist vielleicht nicht mehr zeitgemäß - schade eigentlich.

das hindert mich aber nu nicht daran, an anderer stelle meine meinung zur moral der politik zusammenzuschreiben.

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21.12.2010
letzten samstag in der rhein-zeitung:

da dürfen wir uns aber freuen, ist ja bald weihnachten.
der innenminister kommt mitsamt seinen ministerialbeamten aufn hunsrück.
kommt er nu, weil er uns helfen will, oder soll das ergebnis der diskussion sein, daß er pfründe retten hilft?
wir werdens erleben.

im gleichen artikel steht der bericht von herrn jung, daß er das gutachten auf den weg gebracht hat - ich zitiere:
"für die Untersuchung von möglichen Fusionen der VG Treis-Karden mit den benachbarten Verbandsgemeinden Untermosel, Kaisersesch und Cochem."

ja hallo, hats der herr immer noch nicht kapiert, dieses gutachten geht an den anforderungen knapp vorbei. wir wollen in der paketverschiebung der vg treis-karden nicht dabei sein. 

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premiere - der allererste leserbrief in meinem leben - und die rhein-zeitung hat ihn sogar abgedruckt :-)

weils mein eigener text ist und ich keinen leserbrieflink finden konnte, kopier ichs mal hier rein:

Gebetsmühlenartig wurden die Hunsrücker, die sich innerhalb der Kommunalreform nach Kastellaun orientieren, während der letzen Wochen auf ein von Treis-Karden beauftragtes Gutachten verwiesen. Was sollen wir mit Ergebnissen eines Gutachtens anfangen, das von ganz falschen Voraussetzungen ausgeht? Wenn das grundlegende Datenmaterial schon falsch ist, also unser ausdrücklicher Wunsch nicht berücksichtigt, kann das Ergebnis unmöglich richtig und gut sein.
Zudem haben die Gutachter noch paar vermeintliche Trümpfe im Ärmel, ich nenne da als Beispiel das Will-Rogers-Phänomen oder das Simpson-Paradoxon. Wer mehr darüber wissen will, darf gerne in der WKW-Gruppe LaLiMöZi (steht für Lahr Lieg Mörsdorf Zilshausen) nachlesen und mitdiskutieren.

Wofür brauchen wir überhaupt Gutachten?
Der gesunde Menschenverstand der Mörsdorfer weiß schon seit mindestens 40 Jahren, daß eine Hunsrückanbindung für uns die bessere Lösung ist. Wasser, Müllabfuhr usw. kosten hier wie dort unser Geld, das eine wird teurer sein, das andere günstiger - unterm Strich wird es sich nicht viel geben.
Muß sowas für Zigtausende Euros von Gutachtern festgestellt werden? Was könnte man mit diesem Geld nicht alles auf den Weg bringen. Unser gesunder Menschenverstand wär kostenlos.
Was sagt eigentlich der Rechnungshof Rheinland-Pfalz dazu?

Wo sind heutzutags die Politiker, die noch selbst Entscheidungen treffen können, wo ist deren gesunder Menschenverstand? Bei dieser überall in der politischen Landschaft um sich greifenden Unsitte, für jedes Thema teure Gutachten zu bestellen, sind die Politiker doch letztendlich obsolet. Da könnte sich auch der Gutachter auf die Bühne stellen und Entscheidungen verkünden. Gibt es in den Verwaltungen vor Ort keine Kompetenzen mehr, die Entscheidungsvorlagen für die Politiker anfertigen? Früher war das mal so.

Und die Aufteilung der VG Treis-Karden ist doch fast zwangsläufig, da brauchts nur einen Blick auf ne Landkarte, Eifel zur Eifel, Mosel zur Mosel, Hunsrück zum Hunsrück - wo ist eigentlich das Problem?

Die Politiker, die uns woanders zwangsverheiraten wollen, sollten sich was schämen, denn denen gehts nicht um unsere Interessen...

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Medienberichte (1)

(rüberkopiert aus meinen wkw-berichten) 
9.12.2010
so oft wie in den letzten tagen waren unsere gemeinden noch nie in den medien.
da haben unsere scheffes ja was schönes losgetreten.

ich fang hier mal eine sammlung von medienberichten an.








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10.12.2010
da haben sich unsere politiker ja schwer ins zeug gelegt.
2 ganze seiten in der "brücke" ausgabe 49/2010

wers noch nicht gelesen hat, hierlang bitte:

herr jung

herr schnur


ob die hunsrückgemeinden, die eine andere meinung vertreten, ein genauso großes podium bekommen?

aus gründen der parität wärs anzuraten oder?

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10.12.2010
wie schön, es kommt bewegung ins thema.
die karten werden neu gemischt - ob da auch alle so mitspielen wollen?


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13.12.2010
leider hab ich keinen link gefunden zu dem heutigen rhein-zeitungs-leserbrief eines fdp-mitgliedes im verbandsgemeinderat treis-karden, bezeichnenderweise ein herr aus der eifel (forst) - kann mir, falls möglich, bitte jemand mit nem link zur zeitung weiterhelfen?

überschrift: zu wenig kommunikation mit politikern
ja, genauso ist es, hätten uns die politiker mal gefragt was wir wollen, wir hätten es ihnen sicher gesagt, aber hier war keiner.
ich habe herrn jung, der in wkw aktiv ist und mir hier auch schon mail geschrieben hatte, in die wkw-gruppe eingeladen.

weil er im gegensatz zu mir in wkw nur von seinen freunden ansprechbar ist, und ich nicht weiß, ob er meine antwortmail an die adresse auf seiner homepage auch nur gelesen hatte, lud ich ihn in der gruppe seiner freunde hierher ein - noch keine reaktion - aber kommt zeit kommt rat ... das zum thema kommunikation mit politikern.

wär doch schön, wenn die diskussion hier mal aufgenommen würde. (anm.: gab keine diskussion, deshalb jetzt hier)

dann steht in diesem leserbrief von einer der errungenschaften der vg geschrieben, den mobilen bürgerbüros.
liebe nachbarn, bitte helft mir, ich hab sicher gewissenhaft jede woche gelesen, was in der brücke für mörsdorf angekündigt wird.
mag ja sein, daß das mobile bürgerbüro in der eifel unterwegs ist, ich habs noch net wahrgenommen.
hab ich was verpeilt?

schön, wenn "unsere" gemeindekasse eine kopfpauschale bekommt - steht in dem leserbrief. welche gemeindekasse ist damit gemeint, wieviel davon würde bei uns auflaufen? oder meint der eifeler leserbriefschreiber mit "unser" die eifelgemeindekassen?

und schon wieder das lamento, daß man nur als "paket" auftreten will. wer hat uns gefragt, ob wir in diesem paket bleiben wollen?
sachorientierte ergebnisse soll dieses gutachten bringen, wo doch nur paketbetrachtungen beauftragt wurden. sehr einseitig und vom grundsatz her deshalb falsch - aber das an anderer stelle.
der gebetsmühlenartige verweis auf dieses gutachten nervt so langsam.

und jetzt *zitat* aus dem leserbrief:
Warum haben sich die Bürger nicht mit den Politikern, insbesondere mit uns, der FDP, in Verbindung gesetzt? Jeder kann sehen, wer im Verbandsgemeinderat aktiv ist, wer Ansprechpartner ist. Jeder hat die Möglichkeit, in einer Einwohnerfragestunde der Sitzungen seine Fragen zu stellen.
*zitatende*
weiß dieser herr aus der eifel eigentlich ohne navigationsgerät den weg nach Lahr Lieg Mörsdorf oder Zilshausen?
ich warte hier immer noch auf die basisdemokratie, die uns vor 3 jahren in aussicht gestellt wurde.

gegenfrage: warum haben sich die politiker nicht mit den bürgern in verbindung gesetzt?
ein thekengespräch oder ein gespräch bei einer veranstaltung, wo viele bürger zusammenkommen, sagt meist mehr als eine vorformulierte frage beim verbandsgemeinderat. aber dazu ist es meines wissens nie gekommen - oder war ich nicht dabei?

nochmal *zitat*
Klar, man kann jeden aus den Hunsrückorten verstehen, der eine Bindung zu Kastellaun hat. Viele Besorgungen und der Besuch der Schulen werden in der Nähe wahrgenommen und sind nicht von Verwaltungsgrenzen abhängig.
*zitatende*

wenn wir schon unsere besorgungen in kastellaun erledigen, wie der leserbriefschreiber richtig feststellt, wärs doch praktisch, gleich mal zur verwaltung zu gehen, auch das kastellauner amtsblatt würden wir bekommen und dann wissen, was in kastellaun, unserer stadt, so passiert. was sollen wir mit der brücke, wo fast jede woche drinsteht, welche förderungen mal wieder an mosel und eifel verteilt werden. da können wir nicht mal beifall klatschen, denn wir sind meistens außenvor.

was die möglicherweise wegfallenden arbeitsplätze angeht (doch kein bürgerbüro in treis-karden??) so bin ich ganz sicher, daß die verantwortlichen die kompetenz haben, für einen ausgleich zu sorgen. das arbeitsrecht ist ihnen hierbei sehr gut behilflich.

ich sollte mich weniger über dieses politikergezeter aufregen - würde mir besser bekommen, denk ich jetzt mal...

nochmal Gutachten - und was man davon halten darf

ich hätt da noch was nettes zum lesen.
habt ihr schon mal was von gerrymandering gehört. hab mal wikipedia bemüht.



dann gibts noch das will-rogers-phänomen - auch bei wikipedia erklärt
eins der obigen spielchen funxt so



ja, und dann gibts noch das simpson-paradoxon - das ist so interessant und so passend bei unserer jetzigen gutachtensituation, daß ich aus wikipedia einen satz hier reinkopieren muß


zitat wikipedia:
Unentdeckte Einflussfaktoren

Liegen je nach Beurteilungsweise deutlich unterschiedliche Ergebnisse vor, kann dies auf nicht erfasste Einflussfaktoren zurückgeführt werden. Will der Auswertende mögliche Fehlschlüsse vermeiden, muss er diese Einflussfaktoren finden, soweit sie vorhanden sind. Das Vorliegen eines Simpson-Paradoxons kann hier als Indikator dienen.
zitatende

die in dem zu erwartenden gutachten nicht erfaßten einflußfaktoren sind die ideen der hunsrückgemeinden, sich anders verhalten zu wollen, als es die gutachtenauftraggeber gedacht hatten - eine fatale entwicklung, wenn sich die hunsrücker darauf einlassen, diesem gutachten zu glauben.

der (Mehr-)Wert von Gutachten

herr schnur meinte ja, wir sollten das gutachten abwarten, das was aussagen soll über den mehrwert beim verbleib der hunsrückdörfer im verbund der VG treis-karden.

deshalb nun meine meinung zu gutachten:
seit ich selbst statistiken erstellte und auswertete, weiß ich, daß man aus identischem zahlenmaterial ganz konträre schlußfolgerungen ziehen kann.
es gibt den saloppen spruch: "glaube nur der statistik, die du selbst gefälscht hast", aber dieser spruch stimmt hier nur bedingt - ich will da niemandem was unterstellen.

da passt schon eher der spruch: "wessen brot ich ess', dessen lied ich sing"

gutachten/statistiken/auswertungen spiegeln das, was der auftraggeber erreichen will - objektive auswertungen sind praktisch unmöglich.

ganz konkretes beispiel: im besagten gutachten war die möglichkeit, daß eine oder mehrere hunsrückgemeinden aus dem verbund ausscheren wollen, überhaupt nicht berücksichtigt, also wäre ein solches gutachten von vornherein falsch.
vielleicht wird ja jetzt noch nachgebessert, aber auch dann sollten wir kritisch hinschauen.

kaum jemand von uns hat in seinem alltag mit solchen zahlen/argumenten zu tun, deshalb wärs sinnvoll, diesen speziellen blickwinkel etwas zu sensibilisieren.
ich will euch das mit paar kleinen spielchen nahebringen, damit wir dann, wenn uns die schönen zahlen um die ohren gehauen werden, nicht mit offenem mund staunend dasitzen und erschlagen sind von argumenten, die mit gleichem basis-datenmaterial, von jemand anderem interpretiert, zu ganz anderen ergebnissen kommen könnten

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frau kluge, eine lehrerin, übt mit den 3 schülern frank, lisa und anne rechnen.
frau kluge: ich komme eben aus dem lehrerzimmer, dort sassen 3 kollegen, alle 3 sind 50 jahre alt, ich bin 30.
wie alt sind wir im mittel/durchschnitt:

die 3 schüler überlegen, dann frank: 45 jahre
frau kluge: ja genau, wie kamt ihr drauf:
lisa: ist doch einfach 50+50+50+30=180 geteilt durch 4 = 45

frau kluge: jetzt bin ich bei euch, wie alt seid ihr?
frank: 10 jahre
lisa: 10 jahre
anne: 10 jahre
frau kluge: und wie ist unser durchschnittsalter:
anne: 15 jahre 10+10+10+30=60 geteilt durch 4 = 15
frau kluge: stimmt genau

frank: durch sie sind wir ganz schön alt geworden
frau kluge: und was schließen wir daraus?

anne: für den weg vom lehrerzimmer in die klasse brauchen sie 1 minute.
und während dieser einen minute sind sowohl die leute im lehrerzimmer als auch wir um 5 jahre gealtert.
ist doch komisch oder? ....

so funktioniert die interpretation von gesicherten daten

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ich behaupte: 5 = 3

glaubt ihr nicht?
gut, dann muß ichs euch beweisen - mit ner kleinen gleichung:

25 - 15 - 10 = 15 - 9 - 6
daher 5(5 - 3 - 2) = 3(5 - 3 - 2)
also folgt: 5 = 3

glaubt ihr immer noch net? ok, dann andersrum

6x + 15 = 10x + 25
daher 3(2x + 5) = 5(2x + 5)
also folgt: 3 = 5

fazit: wir wollen bedingungslos alles glauben, was uns unsere politiker vorsetzen *grins*

Recht & Gesetz - die §§ der Reform

bei der gemeinderatssitzung am 1.12.2010 hat unser bürgermeister franz-josef petry aus einem gesetzestext vorgelesen, wo steht, daß wir selbst entscheiden dürfen, was im zusammenhang mit der reform mit uns passiert.

das interessierte mich natürlich näher, nun hab ich detailinformationen:

schaut mal hier:
http://www.kommunalundverwaltungsreform.rlp.de
/
auf der rechten seite - downloads - "Erstes Gesetz KVR"

hochinteressant, müßt ihr mal lesen.

es werden hier alle möglichkeiten von grenzverschiebungen offengehalten. nirgendwo steht, daß eine bisherige grenzziehung, weder bei vg's noch bei kreisen erhalten bleiben muß.

ganz im gegenteil, es soll erreicht werden, daß die bürger zu ihren verwaltungen kürzere wege haben, besser in das gemeinwesen eingebunden sind ....

für die die nicht das ganze gesetz lesen wollen, hier paar auszüge:


§1(1) letzter satz

(...)"Der Freiwilligkeit gebietlicher Veränderungen wir hierbei der Vorrang eingeräumt."

in §2(4) wird beschrieben, daß wirklich jeder gewünschte neuzusammenschluß möglich sein soll.


§2(5)

"Bei dem Zusammenschluß kommunaler Gebietskörperschaften sind vor allem die Erfordernisse der Raumordnung, landschaftliche und topografische Gegebenheit, die öffentliche Verkehrsinfrastruktur, die Wirtschaftsstruktur und historische und religiöse Bindungen und Beziehungen zu berücksichtigen."

Da müssen wir doch gar net mehr weiterlesen - das passt so gut, wer sollte uns diese neuorientierung verwehren.

auf das gutachten, das uns was anderes sagen will, bin ich gespannt - aber zu diesem thema an anderer stelle ....

es ist mir so unbegreiflich, wieso wir unbedingt festgehalten werden sollen.


aber vielleicht versteh ich doch ...

um die besondere motivation der leute, die uns in treis-karden festhalten wollen, zu verstehen, empfehle ich die lektüre von seite 7 des pdf, artikel 5 und artikel 6 -

da fällt mir nur eins ein: honi soit qui mal y pense 

(frei übersetzt: ein schelm, der böses dabei denkt)

Die Moral der Politik

**meine ganz persönliche sicht**

eigentlich bin ich ja ein unpolitischer mensch; ich favorisiere keine der etablierten parteien. nachdem ich mich früher mal über die sehr gut inszenierten selbstdarstellungen von politikern aufgeregt hatte, nahm ich mir zum wohle meiner nerven vor, dieses spiel größtenteils zu ignorieren.


dann kam ich vor paar jahren nach mörsdorf und dachte, in einem so kleinen gemeinwesen, wo jeder jeden kennt, sei das anders.

dort würde noch der bürgerwille 1:1 umgesetzt von den gewählten politikern.

deshalb ein kleiner dialog von vor paar jahren, der mir im sinn geblieben ist:

frage: haste heut abend zeit?
ich: nee, heut ist gemeinderatssitzung, das interessiert mich, da geh ich mal hin.
antwort: was willste denn dort, die machen doch sowieso nur was sie wollen.

und schwups, war ich wieder auf dem boden der tatsachen.


trotzdem verliere ich nicht den glauben an das gute im menschen, daß jeder mensch in jeder situation das beste ihm zur verfügung stehende tut.


deshalb war ich auch ganz angetan von der damaligen kandidatur von herrn jung:

ein wort stach mir förmlich ins auge: basisdemokratie
findet sich auch heute noch auf seiner website - damit hat er jetzt wieder geworben. aus meiner sicht ist jungs basisdemokratie aufm hunsrück nicht angekommen. von der eifel bis hier ist ja auch ein weiter weg...
(wer das hier anders erlebt hat, soll mich bitte aufklären, dann hätt ich was verpeilt aufm hunsrück)

ich hab jetzt in der aktuellen diskussion was gehört von sachzwängen - man sollt den ball flachhalten, schließlich brauche man sie noch, die politiker im tal, damit sie unserer entlassung aus dem damals erzwungenen vg-gebilde zustimmen.


ja in welcher welt leben wir hier eigentlich?


sind die politiker, auch auf kommunaler ebene wirklich so abgehoben, daß sie gegen eine >90% mehrheit der bürger von denen sie immerhin gewählt wurden, entscheiden? nur weil sie eine faktische mehrheit in diesem konstrukt haben?


wenn das beste, was diese politiker im tal und vom anderen berg tun können, das ist, uns gegen unseren erklärten willen irgendwohin zu schieben, wo wir nicht hinwollen, dann gerät mein glaube an die menschen ins wanken.


daß sich diese leute nicht schämen, so öffentlich ihre eigenen interessen gegen den willen eines teils der ihnen anvertrauten durchzusetzen.


ist das die politikermoral von heutzutags?


ich hatte das leben in einer lauten unpersönlichen landeshauptstadt hinter mir gelassen, weil ich wirklich glaubte, daß im dorf die welt noch in ordnung sei, daß hier die basis zum wohle aller am wirken ist.

schön blauäugig, werdet ihr jetzt denken.

hatte auch schon angefangen, mich in die hiesige gemeinschaft aktiv einzubringen, sollte ich das lieber wieder beenden? weils ja möglicherweise nicht mehr konform mit dem heutigen leben aufm dorf ist.


tja, solche gedanken kommen, wenn einem die, die wir als unsere vertreter gewählt haben, die eigentlich vorbildfunktion haben sollten, ihren ganz persönlichen eigennutz so schamlos präsentieren - genauso kommt das bei mir an. 

Warum schreibe ich hier - ein Erklärungsversuch

In der geschützten Umgebung einer WKW-Gruppe wollte ich die Menschen in meiner Umgebung dazu animieren, auch ihre Meinung zu sagen zu dem, was sich auf der kommunalpolitischen Bühne zur Zeit hier abspielt. Leider blieb es dort bei meinen Monologen.
Heutzutags brauchts vielleicht etwas Mut, außerhalb vom Stammtisch seine Meinung zu sagen.

Nun, ich geh zu keinem Stammtisch, also blogge ich, damit ich auch meine Meinung loswerd.
Ich werde daher die Gedanken, die ich bei wkw schon aufgeschrieben hatte, hierher kopieren.

Bereits im Jahr 1969, also vor über 40 Jahren, wollten die Mörsdorfer zur VG Kastellaun, damals gab es formale Gründe, die das nicht zuließen.

Jetzt, wo eine neue Reform ansteht, darf über dieses Thema neu nachgedacht werden - und nicht nur das, es sollte diesmal so kompetent angegangen werden, daß uns nicht nochmal irgendwelche Formalien einen Strich durch die Rechnung machen.

Wir wollen eine Bürgerbefragung durchsetzen, bei der die Mörsdorfer und die Nachbarn aus den anderen Dörfern ihr Votum für oder gegen diesen Wechsel kundtun sollten - damit keiner irgendwann sagen kann, er sei nicht gefragt worden.

Falls sich dabei herausstellt, daß die Mehrheit der Mörsdorfer oder die Menschen aus den anderen Gemeinden diesen Umzug nach Kastellaun wollen, so sollten wir das auch durchsetzen, denn dann haben wir eine  basisdemokratische Wahl getroffen, die auch voll von den Gesetzen der Kommunalreform gedeckt ist.

Wir wollen uns nicht gegen den Mehrheitswillen in den Gemeinden zwangsverheiraten lassen, egal mit wem.


Nachtrag am 12.1.2011:
mittlerweile, nach der lektüre von gesetzen und verordnungen weiß ich, daß es doch nicht so einfach ist, die gesetzeslage ist nicht auf unserer seite - noch nicht, aber es wird daran gearbeitet.
wir werden sehen, ob es so weit kommen muß, daß wir uns mit der gesinnung unserer politiker, die sie uns jetzt zeigen, auseinandersetzen müssen oder ob sie uns zugestehen, das zu tun, was wir am liebsten möchten.