Dienstag, 15. November 2011

Leserbriefe - es geht weiter

dieser tage schrieb ich vom leserbrief des spd-fraktionsvorsitzenden im vg-rat. das war ein ziemlich emotionaler ausbruch von herrn werner oster, man konnte förmlich die geschwollene zornesader sehen und seinen bauch grummeln hören. er rechtfertigte in diesem leserbrief die rote karte, die mir bei der bürgerversammlung in treis-karden gezeigt wurde und plädierte mit nem unfundierten rundumschlag für eine 1:1-fusion. in seinem zorn war dann auch nicht klar, will er nach cochem, will er nach kaisersesch - es bleibt ihm aber keine wahl als eifeler, da will kaum einer nach cochem.
er forderte dann solidarität für sich, von den hunsrückern und den moselanern, damit er die "mehrheit" seines auftrages durchsetzen kann. wie haben es die zelser mädeln so schön geschrieben: nicht an der SCHNUR vorFÜHRen lassen. 
tja, da ist im vg-rat anscheinend einer heftigst an der schnur vorgeführt.

heute nun haben unsere eifrigen mörsdorfer leserbriefschreiber geantwortet auf dieses bauchgrummeln. ich darfs hier veröffentlichen:

Hunsrücker zeigten Solidarität

Zeugt es von Solidarität, wenn eine Abstimmung taktisch von der Verbandsgemeindeverwaltung so vorbereitet wird, dass die Option für einige (Partner-)Gemeinden von vornherein chancenlos bleibt?
Zeugt es von Solidarität, eine Entscheidung zu suchen, ohne die Wünsche der (Partner-)Gemeinden und deren Bürger zu erfragen? 
Zeugt es von Solidarität, ein Gutachten für den Anschluss der Hunsrückgemeinden an Kastellaun erst gar nicht mal vorzusehen? Zeugt es von Solidarität, eine Bürgerinformation und darauf basierende Bürgerbefragung abzulehnen?
Also frei nach dem Motto: Solidarität einfordern dann, wenn es opportun ist; ansonsten Vorgehen nach Gutsherrenart und Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg.
Die Hunsrückgemeinden haben Solidarität bewiesen, indem sie ein Mitspracherecht für alle Bürger der Verbandsgemeinde erstritten haben. Damit wurde letztlich für alle Gemeinden die Möglichkeit eröffnet, sich für ihren Wunschpartner stark zu machen:
Die Eifelgemeinden für einen Anschluss an die VG Kaisersesch und die Moselgemeinden für einen an Cochem oder Untermosel: Verbundenheit mit den Zielen der Einzelgemeinden und nicht mit denen eines demnächst nicht mehr existierenden Verwaltungskonstrukts.
 
Schwingt da etwa der Vorwurf mit, die Bürger der Hunsrückgemeinden hätten ihre Entscheidung ohne Berücksichtigung von Zahlen, Fakten und Hintergründen, sozusagen ohne Überlegung - kopflos - getroffen?
Dann Glückwunsch an die vielen Mitbürger der Hunsrückgemeinden, die sich redlich informiert und schließlich für Kastellaun gestimmt haben. Zum Kompliment von Werner Oster: Denn eine ganze Menge von uns müssen sich offenbar ohne Sinn und Verstand, "koste es, was es wolle" für Kastellaun entschieden haben. Es ist höchste Zelt, dass der Leserbriefschreiber das überwältigende Ergebnis und damit den Bürgerwillen der Hunsrückgemeinden respektiert.
Wir wissen nicht, welche Gutachten Werner Oster gelesen hat.
Offensichtlich nicht jenes, das einen Wechsel der Hunsrückgemeinden nach Kastellaun zum Inhalt hat: Unter Würdigung der Zahlen und in der Gesamtabwägung können dort weder Nachteile für die verbleibenden 14 Ortsgemeinden der VG Treis-Karden noch für die abwanderungswilligen Hunsrückgemeinden erkannt werden.

Es ist allerdings ausdrücklich darauf hinzuweisen - und Herr Mauer vom Gutachterbüro hat dies mehrfach getan - dass die Berechnungen nur eine Momentaufnahme sind. Wie sich die Zahlen in Zukunft entwickeln werden, lässt sich nicht vorhersagen,
Unter anderem deswegen kann und darf die Zahlengegenüberstellung nicht das einzige Kriterium für eine Entscheidung über eine  Zuordnung sein. Wichtiger ist, sich dem Partner anzuschließen, mit dem bei den zu erwartenden Bedingungen am ehesten der Fortbestand und eine positive Entwicklung der Gemeinden gewährleistet werden kann.

Im Ubrigen bekommt Werner Oster seine favorisierte Lösung bei einer Eins-zu-eins-Fusion, sei es, dass er sich für Cochem oder für Kaisersesch entscheidet. Wir leider nur bei einer Aufteilung.
Edi Schnorpfeil, Mörsdorf
Horst Diel, Kastellaun

dem ist ja nun erstmal nix hinzuzufügen - die jungs haben den nagel auf den kopf getroffen - weit weniger emotional als der fraktionsvorsitzende, der uns das bauchgefühl ausreden will.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen