Donnerstag, 3. Mai 2012

Friedvolles Kämpfen

es geht weiter, aber nicht, wie ich im letzten post schrieb, in kohlhaas-manier, sondern der heutigen zeit angepasst, sehr viel friedvoller, optimistischer, überzeugender.
die frontfrau unserer bürgerinititative, ivonne horbert, traf zusammen mit den bürgermeistern der sich nun austauschenden kommunalreformgeschädigten gemeinden unseren herrn ministerpräsidenten.
man hatte einen "offenen brief" für die den reformprozeß überwachenden ministerien überreicht. 
ich darf ihn hier veröffentlichen:


Bürgermeister und Vertreter der Ortsgemeinden Malborn, Hallschlag, Ormont, Reuth,
Lahr, Mörsdorf, Zilshausen und der Bürgerinitiativen „Pro Schweich“ und „Pro Kastellaun“
Herrn
Innenminister
Roger Lewentz
Ministerium des Inneren
Schillerplatz 3 - 5
55116 Mainz
öffentlicher Brief im April 2012
Sehr geehrter Herr Innenminister Lewentz,
sehr geehrte Mitglieder des Innenausschusses,
wir begrüßen, dass mit den kleinsten Einheiten bei der Kommunalreform begonnen wurde.
Denn ganz im Sinne der Subsidiarität sehen wir die Ortsgemeinden in der Verantwortung
aktiv an ihrer Zukunft durch die strukturelle und inhaltliche Gestaltung ihrer
Verbandsgemeinde mitzuwirken.
Der durch diesen Ansatz entstehende (Bottom-Up-) Prozess bringt nur einige Hemmnisse mit sich, die unserer Einschätzung nach aufgefangen werden können.
Entsprechend der durch den Ministerpräsidenten postulierten Bürgerbeteiligung können wir unser Anliegen nicht nur als das unsrige formulieren. Vielmehr basiert es auf einer ausführlichen Bürgerbeteiligung, die eine Entscheidungsgrundlage erarbeitete und durch Befragungen und Bürgerentscheide ein klares Votum für unser Handeln darstellt.
Wir verstehen unsere Mitbürger als die Experten für ihre Heimat. Bei unseren Bürgern ist
nach intensivem Dialog und vielen Recherchen eine hohe Verantwortung für die Zukunft
ihrer Gemeinde entstanden. Nach dem Prinzip „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ entstand eine kritische, objektive und ausgewogene Entscheidungsgrundlage, wie sie von den bestimmten Vertretern in der Lenkungsgruppe nicht entwickelt werden konnte.
Bei allen Überlegungen und hohem Engagement stießen wir auf Fronten der Angst. Diese
Fronten konnten wir nicht aufbrechen. Die bestehenden Ängste konnten wir nicht abbauen.
Wir erlebten Kommunalpolitiker, die sich verschiedenen Zwängen ausgesetzt sahen, sogar „in der Klemme saßen“, so dass keine konstruktive zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit den Zielsetzungen der Kommunalreform möglich war.
Wir wünschen uns aber ein konstruktives Miteinander zur Verbesserung der Lebensqualität, der Sicherung der Lebensfähigkeit unserer Gemeinden und einer zukunftsweisenden Eingliederung in die kommunalen Strukturen.
Daher sehen wir eine Lösungsmöglichkeit in einem gemeinsamen, moderierten Gespräch mit den Vertretern der betroffenen Landkreise.
Hierbei sollten entsprechend der Ergebnisse der Bürgerentscheide/Bürgerbeteiligung
Verhandlungen geführt werden. Deren Ergebnisse sollten den Landkreisen eine weitere
(vorübergehende) Existenz und gute Verhandlungsposition im Rahmen der zweiten Stufe der Kommunalreform ermöglichen. Dies kann nur bei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und  durch eine Beteiligung Ihres Ministeriums erfolgen.
Auf diesem Weg könnte es gelingen den Bürgerwillen zu berücksichtigen, zugleich aber auch das bisherige politisch motivierte Handeln von Entscheidungsträgern zu berücksichtigen. Der Stellenwert der Bürgerbeteiligung kann zu einem Erfolgsfaktor einer gelingenden Kommunalreform werden.
Wir freuen uns auf gemeinsame Gespräche und eine qualitative und nachhaltige Umsetzung der Kommunalreform - nutzen Sie die Energie, die sich Ihnen bietet!
Mit freundlichen Grüßen


ein foto wurde auch gemacht, sehr interessant die nonverbale kommunikation dieser momentaufnahme.
man betrachte sich ivonnes verschränkte hände und ihr aufmerksames hinschauen zu herrn beck und andererseits seine geschlossenen augen, aber vielleicht zwinkerte er ja ivonne genau in diesem augenblick zustimmend zu ...
da darf sich jeder selbst ne meinung bilden.
hier das foto:



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